Erster zertifizierter Sternenpark Österreichs

ATTERSEE/TRAUNSEE. Das Nachtlandschaftsschutzgebiet Attersee-Traunsee erhält die Auszeichnung als internationaler Dark-Sky-Park und ist somit der erste zertifizierte Sternenpark in Österreich.

 

Mit April 2021 wurde das nominierte Nachtlandschaftsschutzgebiet zwischen Attersee und Traunsee in die Familie der international anerkannten Dark Sky Parks aufgenommen. Die „International Darksky Association“ (IDA) kann für besondere Regionen, die einen Schutzgebietsstatus haben und einen natürlichen Nachthimmel aufweisen, das Prädikat Sternenpark (dark sky park) vergeben. 

Als erstes Bundesland hat Oberösterreich ein eigenes Messnetz für die Lichtverschmutzung installiert, eine eigene Leitlinie für den öffentlichen Bereich geschaffen und erstmals wurden in Pilotgemeinden auch konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Lichtverschmutzung umgesetzt. Nun ist mit der Zertifizierung durch die Dark-Sky Association des Naturparks Attersee-Traunsee zum ersten offiziellen österreichischen Sternenpark (Dark Sky Park) die Vorreiterrolle Oberösterreichs beim Schutz des Nachthimmels untermauert worden. Ein Sternenpark ist ein Licht- und Landschaftsschutzgebiet, in dem die nächtliche Dunkelheit und die natürliche Nachtlandschaft als Schutzgut gelten und diese vor Lichtverschmutzung bestmöglich geschützt sein sollen. Erreicht wird dies mit ausgeklügelten Licht-Management-Plänen und teilweiser Umrüstung bei Straßen- und Außenbeleuchtung auf den Sternenparkflächen der fünf Naturpark-Gemeinden Altmünster, Steinbach am Attersee, Weyregg am Attersee, Schörfling am Attersee und Aurach am Hongar.

 

„Mit der ersten österreichischen Sternenpark-Zertifizierung wird das gemeinsame an einem Strang ziehen von Gemeinden, Naturpark, Universität Wien und Umweltressort des Landes OÖ mit der höchsten Auszeichnung belohnt, wenn es um Bemühungen zum Schutz unseres wunderschönen Nachthimmels geht. Wenn wir die Lichtverschmutzung weiter eindämmen, können wir einen gesunden Lebensraum für Mensch und Tier sowie die eindrucksvolle Nachtlandschaft bestmöglich erhalten. Seit vielen Jahren berät und unterstützt das Land Oberösterreich die Gemeinden und sensibilisiert bei einem großen Problem, das vielen nicht oder noch zu wenig bewusst ist. Unser Ziel muss aber sein, dass wir schädliche Licht- und auch Energieverschwendung schrittweise verringern“, sagt Klimalandesrat Stefan Kaineder, der sich bei den Bürgermeister des Naturparks Attersee-Traunsee und dem Naturpark für das große Engagement bedankt und die Zertifizierung mit einem großen Fest im Sommer oder Herbst feiern möchte.

 

Naturpark Attersee-Traunsee mit guten Voraussetzungen
Als aussichtsreichstes Gebiet für einen Sternenpark hat sich der Naturpark Attersee-Traunsee gezeigt. Neben der geforderten Nachthimmelsqualität bietet der Naturpark durch das ausgewiesene zusammenhängende Schutzgebiet die Grundvoraussetzungen für einen Sternenpark. Um den stark fragmentierten Naturpark wurde eine einhüllende Grenze inklusive des Gemeindegebietes von Steinbach am Attersee gezogen und ein Sternenparkgebiet von rund 106 km² geschaffen. Die Naturparkgemeinden Altmünster, Aurach am Hongar, Schörfling, Steinbach am Attersee und Weyregg am Attersee unterstützen das vom Land Oberösterreich initiierte Projekt und mit einem im Gemeinderat für verbindlich erklärten Licht-Management-Plan.

 

Aktivitäten, Management und Ausblick
Bereits in Kürze werden Veranstaltungen zum Thema Sternenhimmel und Nachtlandschaft im Sternenpark angeboten. Fachliche Unterstützung dazu kommt auch von der Sternwarte Gahberg des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut, die von Beginn an Projektpartner ist. Das Sternenpark-Management übernimmt der Naturpark Attersee-Traunsee. Neben der Astronomie spürt längst auch die Tierwelt aber auch die Gesundheit von uns Menschen mancherorts die Auswirkungen der zunehmenden Lichtverschmutzung. Der Sternenpark Attersee-Traunsee soll zeigen, wie wichtig eine dunkle Nacht für Mensch und Natur ist. Er soll aber auch Anregung für weitere Gebiete sein, die noch über einen dunklen Nachthimmel verfügen und dieses beeindruckende Naturphänomen schützen wollen.  (Foto: Peter Oberransmayr)