ATTERSEE. Nach der Verlängerung des „Attersee-Vertrages“ Ende April 2022 setzen das Land Oberösterreich und die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) nun gemeinsam weitere Schritte zur Attraktivierung bzw. Erweiterung des öffentlichen Seezugangs am Attersee.
Mit Ende Juni 2022 übernimmt das Land offiziell die Betreuung und Pflege zweier ÖBf-Uferabschnitte in Kammer (Gemeinde Schörfling) und Seeleiten (Gemeinde Weyregg) und wird die Infrastruktur für Badegäste auf diesen Erholungsflächen Schritt für Schritt weiter ausbauen. Erweitert wird der öffentliche Seezugang in Unterbuchberg in der Gemeinde Seewalchen.
Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Unsere heimischen Gewässer und Seen sind beliebter denn je. Es freut mich, dass wir das Angebot an Badeplätzen erneut erweitern können. Bereits jetzt stehen
insgesamt fast 85 Fußballfelder an Badevergnügen und Erholung an den oberösterreichischen Seen zur Verfügung. Und es soll Schritt für Schritt noch mehr werden.“
ÖBf-Vorstand Georg Schöppl: „Oberösterreichs Seen sind nicht nur einzigartige Ökosysteme, sie tragen auch wesentlich zur hohen Lebensqualität im Land bei. Der öffentliche Seezugang liegt uns
dabei besonders am Herzen. Allein am Attersee stellen die Bundesforste zwölf Naturbadeplätze und darüber hinaus weitere Bade- und Erholungsflächen für Strandbäder, Parks oder Promenaden zur
Verfügung. In Summe ergibt das über 50.000 m2 öffentlich zugängliche Erholungsflächen.“
Eintauchen in Österreichs größten Binnensee
Der Attersee, Österreichs größter Binnensee, zählt in den Sommermonaten bei Gästen und Einheimischen zu den beliebtesten Badezielen. Rund 25 Prozent der Uferlänge sind frei zugänglich, etwa 75
Prozent befinden sich seit jeher in Privatbesitz. Das zeigen aktuelle Berechnungen der Bundesforste und der Landesimmobiliengesellschaft. Ein Sprung ins kühle Nass ist unter anderem vom Ufer der
nun vom Land OÖ betreuten Naturfläche in Kammer in der Gemeinde Schörfling kostenlos möglich. Auf dem rund 1.400 m² großen Areal mit einer Uferlänge von rund 200 Metern gibt es bereits zwei
Taucheinstiegstellen. Durch die Errichtung von Holzbänken – vorbehaltlich der Genehmigung der Naturschutzbehörde – werden auf dem Böschungsgrundstück durch das Land Oberösterreich weitere
Liegemöglichkeiten geschaffen. Ebenso werden Einstiegshilfen (Stiegen) errichtet, sofern nicht bereits vorhanden.
Ebenfalls am Ostufer wird ein frei zugänglicher Uferbereich in Seeleiten in der Gemeinde Weyregg abschnittsweise für Badegäste attraktiver gestaltet. Die ÖBf-Naturflächen sind mehrere hundert
Quadratmeter groß und umfassen zusammen eine Uferlänge von rund 120 Metern. Zusätzlich wird die Badefläche durch eine neue Hecke abgegrenzt, ein neuer Einstieg ins Wasser errichtet und die
Errichtung von Parkplätzen für 2023 geprüft.
In Unterbuchberg in der Gemeinde Seewalchen wird rund 50 Meter nördlich des bereits bestehenden ÖBf-Naturbadeplatzes der öffentliche Seezugang um eine Fläche von rund 240 Quadratmeter erweitert.
Entlang des rund zwölf Meter langen Ufers ist eine neue Holzstiege in das Wasser geplant.
Seenparadies Oberösterreich
Die Bundesforste, Österreichs größter Seenmanager, betreuen und bewirtschaften insgesamt 14 Seen in Oberösterreich – vom Attersee über den Traunsee und den Hallstättersee bis hin zu
Naturkleinoden wie den beiden Langbathseen in Ebensee oder den Laudachsee am Grünberg. Zwölf der insgesamt 27 ÖBf-Naturbadeplätze in Oberösterreich liegen am Attersee. So können Badefans
beispielsweise den Naturbadeplatz Huthausaufsatz in Weyregg genießen, den die ÖBf in den letzten Jahren zu einem modernen Bade- und Erholungsgelände mit Sanitäranlagen und einem Kiosk umgebaut
haben. Wo immer es an den Gewässern möglich ist, bemühen sich die Bundesforste, den öffentlichen Seezugang mit Partnern weiter zu attraktivieren und zu erweitern. Allerdings ist nicht jede
Seeuferfläche dafür geeignet. Ausnahmen bilden unter anderem topografisch ungünstige Lagen, Flächen, die nicht über öffentliche Wege erreichbar sind oder auch Naturschutzzonen, die Pflanzen- und
Tierarten einen unersetzlichen Lebensraum bieten. (Fotos: ÖBf-Archiv/W. Simlinger, Land OÖ/L. Schaffner)